Das Phänomen der sogenannten elektrischen Überempfindlichkeit in den schwachen elektromagnetischen Feldern des Alltags, das möglicherweise unterschiedliche Gesundheitssymptome verursacht, wird unter Berücksichtigung aktueller Ergebnisse aus In-vivo-und In-vitro-Untersuchungen sowie statistischer Daten überprüft.,
Elektrische Überempfindlichkeit kann nicht durch die bekannten und validierten Einflussmechanismen elektromagnetischer Felder beim Menschen erklärt werden, da ihre Schwellenwerte für harmlose Wirkungen mindestens 50-mal höher und für nachteilige Wirkungen mehr als 1000-mal höher sind als die Stärken der Umweltfelder.
Aktuelle statistische Daten zeigen in vielerlei Hinsicht deutliche Inkonsistenzen. Die Prävalenz variiert um den Faktor 1000, obwohl die Meldeländer vergleichbare Feld-und Expositionssituationen aufweisen., Weder die scheinbar zufällige Kombination von Symptomen auf der Seite der leidenden Patienten noch die problematische Zuordnung der Symptome zu bestimmten elektromagnetischen Feldsituationen stützen die Hypothese einer elektrischen Überempfindlichkeit.
Andererseits müssen die statistischen Daten aufgrund der geringen Anzahl von Fällen und der Erhebungsverfahren als unbegründet angesehen werden.
Folglich besteht Bedarf an zusätzlichen, systematischen Untersuchungen dieser Patientengruppe unter Beteiligung verschiedener medizinischer und biomedizinischer Disziplinen.